Aller Anfang ist schwer. Jedoch kann auch das Ende eine Hürde sein. Besonders bei Bewerbungen ist es wichtig, ein passendes Ende zu finden, mit dem Sie der Bewerbung den letzten Schliff verleihen. Wie Sie das Anschreiben abschließen, ohne das Interesse zu mindern, sondern noch mehr Interesse zu wecken und somit Ihre Bewerbung gekonnt abrunden, erklären wir Ihnen. Ebenso finden neben einigen „Negativbeispielen“ auch Beispiele, die Ihnen bei der Suche nach dem passenden Schlusssatz weiterhelfen.

Wieso ist der Schlusssatz einer Bewerbung so wichtig?

Jeder weiß, der erste Eindruck zählt. Daher legen wir großen Wert auf einen professionellen Eindruck des Bewerbungsschreibens und einen Interesse weckenden Einleitungssatz. Der Personaler wird Sie allerdings eher in Erinnerung behalten, wenn Ihre Bewerbung mit überzeugenden und aussagekräftigen Sätzen schmücken. Seien Sie sich bewusst, dass Sie im Laufe Ihres Anschreibens Neugierde wecken und den Personaler überzeugen wollen. Ein schlecht formulierter Schlusssatz kann den gut gelungenen Auftakt zunichtemachen. Sie sollten freundlich klingen, lassen Sie jedoch im Schlusssatz auch Ihre Motivation und Ihr Selbstbewusstsein zum Vorschein kommen.

Aufgabe ist es, Ihr Anschreiben noch einmal zu unterstreichen. Beim Verfassen einer Bewerbung sollten Sie sich immer in die Lage des Personalers versetzen. Dieser muss Ihre Bewerbung lesen. Niemand möchte jedoch immer das Gleiche zu Gesicht bekommen. Somit müssen Sie selbst von Ihrer Bewerbung überzeugt sein und Interesse daran haben diese zu lesen.

Tipps um den richtigen Schlusssatz zu finden

Generell ist das Bewerbungsanschreiben nicht länger als eine DIN A4 Seite zu gestalten. Personaler wollen keine Lektüren lesen, sondern einen ersten Eindruck von Ihnen gewinnen und Informationen bekommen. Formulieren Sie also kompakt, desto mehr wird von Ihrer Bewerbung auch gelesen. Die Einleitung und der Schluss werden jedoch IMMER gelesen.

Konjunktiv vermeiden

Der am meisten begangene Fehler und leider auch der größte, ist die Verwendung von Konjunktiv.

  • „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden.“
  • „Gerne würde ich in einem Bewerbungsgespräch meine Motivation erläutern.“
  • „Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.“

Diese Sätze klingen sympathisch, höflich und sind allseits bekannt. Der enthaltene Konjunktiv schwächt den Satz jedoch automatisch ab. Sie bringen somit nicht ihre Motivation und ihr Selbstbewusstsein zum Ausdruck, sondern verwandeln den Schlusssatz in einen Wunsch oder in eine Möglichkeit. Sie wirken somit unsicher und machen sich kleiner als Sie sind.

Aufdringlichkeit vermeiden

So motiviert und selbstbewusst ein Schlusssatz der Bewerbung auch klingen sollte, dürfen Sie Ihren möglichen Arbeitgeber keinesfalls unter Druck setzen. Fragen Sie nicht nach, bis wann Sie mit einer Antwort rechen können oder wann Sie sich melden sollen. Diese Fragen hinterlassen keinen guten Eindruck und wirken zu aufdringlich. Sie werden alles Weitere erfahren, wenn die Entscheidung getroffen wurde.

Fragestellungen vermeiden

Abschließend sollten Sie auch auf Fragestellungen, wie „Habe ich Ihr Interesse geweckt?“, verzichten. Dies wird oft verwendet, spiegelt allerdings keinerlei Persönlichkeit wider und unterstreicht nicht Ihre Motivation. Auch wenn diese Floskeln für Bewerbungen üblich ist, gehören Sie nicht dorthin. Lassen Sie also die Finger davon und kreieren Ihren eigenen Schlusssatz mit Überzeugungskraft.

Besser: Informationen mitteilen

Es ist möglich, dass in der Stellenanzeige bestimmte Informationen verlangt werden. Beispielsweise die Gehaltsvorstellungen oder der Eintrittstermin. Vergessen Sie diese Informationen in keinem Fall. Kommen Sie dieser „Aufforderung“ nach und machen sich Gedanken darüber. Der Schlusssatz ist die perfekte Möglichkeit dafür die verlangten Informationen mitzuteilen.

„Aktuell belaufen sich meine Gehaltsvorstellungen auf 39.500 Euro brutto im Jahr. Um meine derzeitige Kündigungsfrist zu wahren, stehe ich Ihnen ab dem 01.08.2020 gerne zur Verfügung.“

Mit dieser Art von Formulierung geben Sie dem Arbeitgeber alle Informationen die er möchte und klingen zugleich zielstrebig und selbstbewusst. Bleiben Sie positiv, indem der Schluss Ihrer Bewerbung Ihre Kenntnisse unterstreicht und auf Sie aufmerksam macht.

Wie ist der Schlusssatz einer Bewerbung aufgebaut?

So wichtig wie der Inhalt, ist auch der Aufbau des Schlusssatzes des Bewerbungsschreibens. Dieser sollte nicht mehr als drei Sätze umfassen. Diese sollten Sie ebenso knapp halten. Fragen Sie sich folgende Dinge und bauen Sie so Ihre Schlussformulieren zusammen:

  • Was bringt den Personaler dazu mich einzuladen?
  • Ab wann stehe ich für die neue Tätigkeit zur Verfügung?
  • Mit welcher Aussage bekunde ich mein Interesse am besten?
  • Was sind meine Gehaltsvorstellungen? (wenn diese erfragt werden)

Wie Sie den letzten Satz Ihres Anschreibens formulieren und wie sehr Sie welche Informationen zu erkennen geben, hängt von Ihnen ab. Achten Sie jedoch darauf, dass der Schlusssatz die Professionalität vermittelt. Somit sollte er sich der Form und der Ausdrucksweise Ihres gesamten Anschreibens anpassen. Formulieren Sie ihn aktiv, vermitteln Sie Freundlichkeit, Motivation und Selbstbewusstsein.

Beispiele für Schlusssätze von Bewerbungsschreiben

Wir zeigen Ihnen nun verschiedene Varianten, wie es Ihnen gelingt, den perfekten Schlusssatz zu finden und Ihre Bewerbung zu unterstreichen. Die Beispiele können natürlich von Bewerbung zu Bewerbung variieren. Welcher für Ihr Anschreiben der passende ist, liegt in Ihrer Hand.

Kurz, knackig und passend

  • „Für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.“
  • „Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.“
  • „Auf eine positive Nachricht von Ihnen freue ich mich.“
  • „Falls Sie noch Fragen haben, stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.“

Höflich und zurückhaltend

  • „Für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“
  • „Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.“
  • „Ich freue mich, Ihnen meine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse in einem persönlichen Gespräch zu erläutern.“

Überzeugend und selbstbewusst

  • „Ihrer positiven Rückmeldung sehe ich mit großer Freude entgegen.“
  • „Wie bereits erkennbar, bin ich an der Mitarbeit sehr interessiert und freue mich, Ihnen eine Motivation in einem persönlichen Gespräch zu beweisen.“
  • „Ich bin davon überzeugt, Ihr Team perfekt zu ergänzen. Daher sehe ich einem persönlichen Kennenlernen mit Freude entgegen.“
  • „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen ebenso engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen.“
  • „Mit Interesse erwarte ich Ihre Antwort und freue mich über ein Gespräch, in dem wir gerne weiterführende Fragen besprechen können.“

Informativ

  • „Da ich mich derzeit in einem Beschäftigungsverhältnis befinde, freue ich mich über ein persönliches Gespräch unter Berücksichtigung meiner dreimonatigen Kündigungsfrist.“
  • „Für das Arbeitsverhältnis stehe ich ihnen ab den XY.XY.XYXY zur Verfügung.“
  • „Meine derzeitigen Gehaltsvorstellungen für das bevorstehende Arbeitsverhältnis belaufen sich derzeit auf XX Euro brutto jährlich.“

Für Berufseinsteiger und Praktikanten

  • „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen theoretischen Kenntnissen und meiner Motivation.“
  • „Auf ein persönliches Kennenlernen und neue praktische Herausforderungen freue ich mich.“

Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten sein Anschreiben passend zu beenden. Halten Sie sich nicht an alten Gewohnheiten fest und nutzen Sie keine Floskeln. Unterstreichen Sie Ihre Persönlichkeit und Ihre Kenntnisse. Ebenso sollten Sie Ihre Motivation und Ihr Selbstbewusstsein zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise ziehen Sie den Personaler ein Stückchen mehr auf Ihre Seite und Ihre Bewerbung landet auf dem „richtigen“ Stapel.

Sollten Sie sich unschlüssig sein, gehen sie frei nach dem Motto „Vier Augen sehen mehr als zwei.“. Geben Sie Ihre Bewerbung einem Freund oder einem Familienangehörigen. Lassen Sie sich ein Feedback geben und nehmen Sie die Tipps an. Wichtig ist letztendlich doch, dass Sie selbst von Ihrer Bewerbung überzeugt sind und sie mit ruhigem Gewissen verschicken oder abgeben können.