Du hast deine Bewerbung abgeschickt und wartest auf eine Antwort – doch das Unternehmen meldet sich einfach nicht. Was jetzt? Solltest du nachhaken, und wenn ja, wann und wie? In diesem Artikel findest du alle Antworten auf die Frage, wie du den richtigen Zeitpunkt und die beste Herangehensweise findest, um nach deiner Bewerbung nachzufragen.
Inhaltsverzeichnis
Warum überhaupt nachfragen?
Nach einer Bewerbung nachzufragen, kann viele positive Effekte haben – vorausgesetzt, du gehst es richtig an. Es zeigt, dass du Interesse an der Stelle hast und motiviert bist. Gleichzeitig kannst du den Stand deiner Bewerbung klären und möglicherweise sogar deine Chancen erhöhen, in Erinnerung zu bleiben. Unternehmen schätzen Kandidat:innen, die Engagement und Eigeninitiative zeigen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Der richtige Zeitpunkt: Wann solltest du nachfragen
Der Zeitpunkt, wann du nach einer Bewerbung nachfragen solltest, hängt davon ab, wie lange das Unternehmen vermutlich benötigt, um die Bewerbungen zu bearbeiten. Hier sind einige Orientierungshilfen:
1. Warte auf den Ablauf der Bewerbungsfrist
Wenn im Stellenangebot eine Bewerbungsfrist angegeben ist, solltest du auf jeden Fall warten, bis diese Frist abgelaufen ist. Unternehmen sichten die Bewerbungen häufig erst nach dem Ende der Frist. Nachfragen vor diesem Zeitpunkt wirkt ungeduldig und könnte negativ aufgefasst werden.
2. Wenn keine Frist angegeben ist
Falls keine konkrete Bewerbungsfrist genannt wurde, solltest du etwa 7 bis 14 Tage nach dem Versand deiner Bewerbung abwarten. Dieser Zeitraum gibt dem Unternehmen genug Zeit, die Unterlagen zu prüfen, ohne dass du den Eindruck hinterlässt, ungeduldig zu sein.
3. Berücksichtige spezifische Hinweise
Manchmal enthält die Stellenanzeige Hinweise darauf, wann du mit einer Antwort rechnen kannst – etwa „Wir melden uns innerhalb von drei Wochen“. In diesem Fall solltest du dich erst nach Ablauf dieses Zeitraums melden.
4. Nach einem Vorstellungsgespräch
Nach einem Vorstellungsgespräch gelten andere Regeln: In der Regel solltest du etwa 5 bis 7 Tage nach dem Gespräch abwarten, bevor du nach dem Stand der Dinge fragst. Falls das Unternehmen dir einen Zeitpunkt für eine Rückmeldung genannt hat, warte diesen ebenfalls ab, bevor du nachhakst.
Wie solltest du nachfragen?
Wenn du dich dazu entschließt, nach deiner Bewerbung nachzufragen, kommt es auf die richtige Herangehensweise an. Du möchtest professionell und freundlich wirken, ohne Druck auszuüben. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:
1. Wähle die richtige Kontaktmethode
Die Kontaktmethode hängt davon ab, wie du dich ursprünglich beworben hast:
- Per E-Mail: Wenn du deine Bewerbung per E-Mail eingereicht hast, ist auch eine E-Mail die beste Möglichkeit, nachzufragen.
- Telefon: Bei Bewerbungen über ein Online-Portal oder wenn du direkten Kontakt zu einem Ansprechpartner hast, kannst du telefonisch nachhaken.
- LinkedIn oder XING: Bei Initiativbewerbungen oder wenn du bereits mit einem Ansprechpartner vernetzt bist, kannst du auch über professionelle Netzwerke nachfragen.
2. Sei höflich und prägnant
Ob E-Mail oder Telefonat – halte deine Nachricht freundlich, klar und auf den Punkt. Vermeide Vorwürfe oder zu detaillierte Nachfragen. Ein Beispiel:
Betreff: Rückfrage zu meiner Bewerbung auf die Stelle als [Position]
Sehr geehrte Frau Schmidt,
ich hoffe, diese Nachricht erreicht Sie gut. Am [Datum der Bewerbung] habe ich Ihnen meine Bewerbung auf die Stelle als [Position] zugesandt. Da ich bislang keine Rückmeldung erhalten habe, wollte ich höflich nachfragen, ob meine Unterlagen bei Ihnen eingegangen sind und wie der aktuelle Stand des Auswahlprozesses ist.
Ich freue mich, von Ihnen zu hören, und stehe für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
[Dein Name]
3. Bleib geduldig
Manchmal erhältst du auch auf deine Nachfrage nicht sofort eine Antwort. Das kann daran liegen, dass der Bewerbungsprozess länger dauert als geplant. Gib dem Unternehmen nach deiner Nachfrage noch einmal mindestens eine Woche Zeit, bevor du dich erneut meldest.
Häufige Fehler: Was du vermeiden solltest
Es gibt einige typische Fehler, die du bei einer Nachfrage unbedingt vermeiden solltest. Diese könnten deinen positiven Eindruck beim Unternehmen trüben:
- Zu früh nachfragen
Wenn du zu früh nachhakst, wirkst du ungeduldig und wenig professionell. Warte immer einen angemessenen Zeitraum ab. - Mehrfaches Nachhaken
Wenn du bereits nachgefragt hast, solltest du dem Unternehmen genug Zeit geben, um zu reagieren. Ständiges Nachfragen könnte als nervig empfunden werden. - Unprofessionelle Kommunikation
Ob E-Mail oder Telefon, dein Ton sollte immer höflich und respektvoll sein. Vermeide fordernde oder frustrierte Aussagen wie „Ich habe lange genug gewartet“ oder „Warum dauert das so lange?“. - Fehlende Vorbereitung
Falls du telefonisch nachfragst, solltest du den Namen des Ansprechpartners und die Position, auf die du dich beworben hast, parat haben. Ein unvorbereitetes Nachfragen wirkt unprofessionell.
Was tun, wenn keine Rückmeldung kommt?
Trotz Nachfrage kann es vorkommen, dass Unternehmen sich nicht bei dir melden. In diesem Fall hast du mehrere Möglichkeiten:
- Bleib positiv: Manche Unternehmen benötigen einfach mehr Zeit. Es ist nicht unbedingt ein Zeichen von Desinteresse, wenn die Rückmeldung auf sich warten lässt.
- Orientiere dich neu: Wenn du nach mehreren Wochen keine Antwort erhältst, solltest du dich parallel bei anderen Unternehmen bewerben. Bleib aktiv, statt zu lange auf eine Antwort zu warten.
- Netzwerken: Nutze die Gelegenheit, dich über Netzwerke wie LinkedIn mit Mitarbeiter:innen des Unternehmens zu verbinden. Vielleicht ergibt sich so ein informeller Kontakt, der den Prozess beschleunigen kann.
Fazit: Geduld und Professionalität zahlen sich aus
Nach einer Bewerbung nachzufragen, ist vollkommen legitim und kann sogar deine Chancen erhöhen – vorausgesetzt, du findest den richtigen Zeitpunkt und die passende Ansprache. Warte mindestens 7 bis 14 Tage, bevor du nachhakst, und achte darauf, höflich und professionell zu bleiben. Eine gut formulierte Nachfrage zeigt nicht nur dein Interesse, sondern auch deine Eigeninitiative – Eigenschaften, die bei Arbeitgebern immer gut ankommen.
Also, keine Angst vor dem Nachfragen! Mit der richtigen Strategie bringst du dich ins Gedächtnis des Unternehmens – und vielleicht bald in deinen neuen Job.